82 Maturazeugnisse in frischer Luft

von Christian Obrist
28. Juni 2020

Rekordzahl an Maturantinnen und Maturanten - und eine corona-gerechte Zeugnisverteilung in ungewohntem Ambiente

Der Matura-Sommertermin war bei uns am Abendgym vermutlich der größte aller Zeiten. 95 Studierende hatten sich zu ihren Prüfungen im Haupttermin angemeldet; 91 konnten zugelassen werden; 82 haben es geschafft: 44 Damen, 38 Herren; 7 Auszeichnungen, 11 gute Erfolge; die jüngste Maturantin keine 19, die älteste keine 48, der mittlere Wert keine 22; natürlich die meisten (72) wirtschaftskundlich, aber doch auch 8 realgymnasiale und sogar 2 gymnasiale Reifezeugnisse wurden erzielt.

Wir gratulieren unseren frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen herzlich und wünschen auf dem weiteren Bildungsweg das Beste!

Mit den 82 AbsolventInnen des Sommertermins kommen wir in diesem Schuljahr nun schon auf 131 Maturazeugnisse - auch so viele wie noch nie.

Die hohe Anzahl liegt nicht an Corona: das Ende der Anmeldefrist lag schon vor dem Lockdown und der Veröffentlichung der corona-speziellen Maturaregeln. Durch Corona mussten wir sogar alle „vorgezogenen“ Maturaprüfungen auf den Herbst verschieben. Nein: wir haben einen gewissen Stau, der sich im Rahmen der letzten Termine angehäuft hatte, endlich abgearbeitet.

Das Corona-Semester war sehr schwierig: für Studierende wie für Lehrende. Die „Verdünnungsmaßahmen“, die das Bildungsministerium für die „gewöhnlichen“ Schulen vorgeschrieben hatte - v.a. Halbierung von Klassen zur Vermeidung von Ansteckungen - greifen in unserem modularen System nicht: wir haben keine Klassen, unsere Studierenden haben individuelle Stundenpläne. Wir haben deshalb vom ersten Tag der Corona-Maßnahmen auf reinen „Fernunterricht“ umgestellt - und haben da auch neuen Stoff gemacht, als das noch nicht gewünscht war. (Denn wir haben mit Fernunterricht Erfahrung - seit Jahrzehnten.) Und wir haben da den Stundenplan durchgezogen - uns sind (fast!) keine Stunden ausgefallen. „Ich muss jetzt heim unterrichten“ - das ist ein Satz aus diesem Semester.

Es sind uns aber auch Studierende verloren gegangen: diejenigen, die zuhause keine gute Internet-Anbindung hatten, keinen leistungsfähigen PC, keine ruhige Lernumgebung. Oder denen einfach der direkte Kontakt mit der Lehrperson zu sehr gefehlt hat. Wir haben versucht, mit einer großen Menge an Förderkursen in kleinen Gruppen in der Schule manches auszugleichen: zum Teil ist es gelungen.

Aber wie macht man eine Maturafeier für 82 MaturantInnen und ihre Freunde und Familienangehörigen, wenn Veranstaltungen über 100 Personen verboten sind? Wir haben eine Lösung gefunden. Wir haben gestern, Samstag 27.6., eine Maturafeier in der „Arena“ im Schulhof abgehalten: man musste sich anmelden, musste mitteilen, wie viele Begleitpersonen mitkommen (letztlich konnten wir nur eine pro Person gestatten) und haben gestern zunächst bloß an 44 dafür angemeldete AbsolventInnen ihre Zeugnisse vergeben, im Rahmen einer kleinen Nachfeier noch an weitere 6. Die anderen 32 Zeugnisse warten in der Direktion auf ihre InhaberInnen. Wir haben nicht per Handschlag gratuliert: die Verbindung zwischen Schule und MaturantIn war das Zeugnis.

Es war ein sehr schönes nettes Gartenfest - mit live-Musik von Maturantin Lisa Gritzner und ihren „the english austrians“. Zwei Studierende - Mohamed „Moe“ Aly und Cosma Laner - brachten wichtige Perspektiven der Studierenden ein: wer das versäumt hat, wird es im Jahresbericht nachlesen können.

Es wird nicht das letzte Fest in der „Arena“ im Garten gewesen sein.